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Die Kleiderkammer I Die Geschichte I Anfang
Die Geschichte des Marienvereins
Ein Bericht von Werner Vorndran
Wie war es am Anfang ?
Am 1.1.1900 wurde das Pfarrspiel Ebersdorf bei Coburg im Marienverein Coburg aus der Taufe gehoben. Pate standen damals 27 Männer und Frauen aus Ebersdorf und Frohnlach.
Die Taufpaten waren:
Bis zum Jahre 1906 war keine Mitgliederbewegung zu verzeichnen. Am 19.2.1900 teilte die Herzogin dem Verein mit:
"Ihre kaiserliche Hoheit Frau Herzogin Marie hat das Protektorat über den Verein übernommen, den Namen "Marien-Verein" genehmigt.
Wie setzte sich die erste Vorstandschaft zusammen ?
Ebersdorf
Pfarrspielvorsteherin: Frau Bahnhofsinspektor Sienhold
Stellvertreterin: Frau Lehrer Leutheuser
Großgarnstadt
Pfarrspielvorsteherin: Frau Pfarrer Nährlich
Stellvertreterin: Frau Lehrer Göhring, Oberfüllbach
Der Verein nannte sich "Pfarrspiel des Vereins für ländliche Kranken- und Wohlfahrtspflege im Herzogtum Coburg."
Welche Aufgaben hatte die Pfarrspielvorsteherin ?
Umbenennung des Vereins in "Marien-Verein Ebersdorf"
Am 16. Januar 1906 wurde der Verein in "Marien-Verein Ebersdorf" umbenannt. Der Verein erhielt eine neue Satzung und eine neue Vorstandschaft.
Die neuen Verantwortlichen des Vereins waren:
Vorsitzende: Frau Lehrer Anna Leutheuser
Stellvertreterin: Frau Lehrer Anna Bender
Schriftführer: Herr Pfarrer Hock
Schatzmeister: Herr Lehrer A. Altenstädter
Der Posten des 1. Vorsitzenden und seines Stellvertreters durfte nur von Fraue besetzt weden.
Als Schriftführer und Schatzmeister konnten auch Männer zum Zuge kommer Diese Regelung hatte bis Anfang der dreißiger Jahre Gültigkeit. Die Vorstandschaft wechselte im Laufe der Jahre öfters.
So waren 1. Vorsitzende:
Frau Anna Leutheuser von 1906 1922
Frau Justine Popp von 1924 1934
Herr Lorenz Lindner von 1934 1962
Gewaltiger Mitgliederzuwachs am 16. Januar 1906
Einen gewaltigen Mitgliederzuwachs hatte der Verein am 16. Januar 1906 zu verzeichnen. Der Verein hatte mit einem Schlag 329 Mitglieder. Der Vereinsbeitrag betrug jährlich 1 Mark.
Gemeindeschwester wurde angestellt
Bei der Anstellung einer Schwester vom Mutterhaus in Coburg hatte die Vorsitzende des Vereins folgendes zu beachten:
Das Gehalt für eine ausgebildete Schwester betrug jährlich 500-750 Mark.
Am 1.4.1906 wurde dann in Ebersdorf eine Schwesternstation eingerichtet. Das Gehalt der Schwester wurde auf 500 Mark festgesetzt. Außerdem wurden die halben Kosten für die Alters- und Invaliditäts-Versicherung, freie Station oder Mittagstisch gewährt. Für Früh- und Abendmahlzeit wurden zusätzlich 15 Mark Wirtschaftsgeld monatlich gewährt.
Ein heizbares, helles, verschließbares und entsprechend eingerichtetes Zimmer, Beleuchtung, Reinigung der Wäsche wurden zugesagt. Die Schwester durfte jährlich nicht mehr als 70-80 Nachtwachen leisten. Wege bis zu 4 km waren zu Fuß zurückzulegen, größere Entfernungen mittels Gespann oder Bahn zu absolvieren.
Urlaubsanspruch 3-4 Wochen.
An 1. Mai 1906 wurde dann Schwester Klara Müller mit einem kirchlichen Gottesdienst, an dem auch Ihre kaiserliche Hoheit Prinzessin Beatrice teilnahm, eingeführt.
Schwesternstation mußte 1909 wegen Geldmangel aufgegeben werden
1909 mußte wegen Geldmangel des Vereins ein halbes Jahr lang die Schwesternstation aufgegeben werden. Zur Wiedereinrichtung sollte der Vereinsbeitrag auf 50 Mark angehoben werden. Es gab einen großen Protest der Mitglieder. Viele drohten mit Vereinsaustritt.
Vorstandsdamen mußten Bittgang tun
Die Vorstandsdamen waren nun dazu verpflichtet, die einzelnen Mitglieder aufzusuchen und ihnen die Notwendigkeit der Beitragsanhebung schmackhaft machen. Die Werbung hatte Erfolg. Am 20.12.1909 bekam man die Mehrheit für 1,50 Mark Beitrag und damit konnte als Weihnachtsgeschenk die Schwesternstation wieder eingerichtet werden.
Bereits 1916 Kurse in Säuglingspflege
1916 fand bereits ein Kurs in Säuglingspflege durch Schwester Ilse statt. Wöchentlich einmal traf man sich. Besonders starker Besuch war aus Großgarnstadt und Oberfüllbach zu verzeichnen.
Kost der Wöchnerin wurde festgelegt
Eine Wöchnerin war demnach für 14 Tage wie folgt zu verpflegen:
1 Pfund Kakao 28 Eier (täglich 2 Stück) 5 Zwieback (täglich) 1 Liter Milch (täglich) (ersatzweise Reis, Grieß oder Nudeln mit einem Schuß Maggi) 1 Pfund Zucker . zusammen für 14 Tage |
1,80 Mark -,70 Mark -,70 Mark 1,52 Mark . -,28 Mark ------------- 5,98 Mark |
Lungenfürsorgestelle in Ebersdorf eingerichtet
1918 wurde dann eine Lungenfürsorgestelle unter Obhut der Schwester in Ebersdorf eingerichtet.
Kuraufenthalte für erkrankte Mitglieder gab es 1918 schon
Als erstes Mitglied reiste am l.12.1918 Frau Hilda Friedrich aus Frohnlach nach Bad Lippspringe.
Schwestern machten viele Krankenbesuche
Die Gemeindeschwester machte jährlich über 4000 Krankenbesuche in Ebersdorf und Frohnlach, und das alles zu Fuß !
Mit den Schwestern ging es aber manchmal nicht so glatt ab. So kam es 1922 einem heftigen Streit zwischen der Gemeindeschwester und der 1. Vorsitzeden. Der Streit führte dazu, daß die Schwester abgelöst und die 1. Vorsitzende zurücktreten wollte.
In einer anberaumten Mitgliederversammlung sprachen sich die Mitglieder für die Schwester aus und die Vorsitzende nahm ihren Hut.
1924 mußte dann aber auch eine Schwester Ebersdorf über Nacht verlassen. Ein Grund dafür ist nicht bekannt.
1918 wurde ein Kindergarten eingerichtet
Am 16.4.1918 wurde in den leerstehenden Räumen der neuen Schule ein Kindergarten für 26jährige Kinder eingerichtet. 40 Kinder besuchten den Kindergarten. Die Leiterin war damals Fräulein Alma Leutheuser (die spätere Frau von Lehrer Eduard Göhring).
Wie sah es mit der Finanzlage des Vereins aus ?
Abgesehen davon, daß der Verein im Inflationsjahr 1923 35facher Billionär (das sind 18 Stellen) war und der Mitgliedsbeitrag 1 Milliarde Mark betrug, sah es in der Kasse immer recht düster aus. Der Mitgliedsbeitrag reichte nicht einmal aus, um das Schwesterngehalt zu bestreiten, so daß für notwendige Anschaffungen kein Geld zur Verfügung stand. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. So suchte man mit Abhaltung von "Bunten Abenden zum Besten des Marienvereins" eine neue Geldquelle zu erschließen. Ein Betrag von 150 Mark Reinerlös sprang doch immer heraus. Das Programm war immer sehr ansprechend. Als Solisten findet man immer wieder die Namen Frl. Elsa Oppel (Schillig), Frl. Friederike Gagel (Söldner), Frl. Erna Baumann (Stegner, Grub) Frl. Gertrud Seifarth (Feig) und Elsa Schaller (Wenig). Lehrer Thamm, Alfred Gutgesell und Willie Schneider (Kallich). In den späteren Jahren Therese Oppel (Roß) und Minna Lindner (Puhrmann). Man traute sich gesanglich auch an schwere Stücke, wie dem Chor aus der Zauberflöte, vorgetragen durch den Arbeitergesangverein Ebersdorf heran. Weitere Einnahmequellen waren, wie auch heute, die Sonderspenden.
1926 besonders schlechtes Finanzjahr
1926 war ein besonders schlechtes Finanzjahr für den Verein. Wegen finanzieller Not mußte das "amtliche Nachrichtenblatt des Roten Kreuzes" abbestellt werden. Der Verlag hatte Mitleid und lieferte das Blatt ein Jahr lang kostenlos. Auch die Schwester mußte eine Zeitlang frieren, der Kohleofen war kaputt, Geld für eine Neubeschaffung war nicht vorhanden.
Man schrieb Bittbriefe an die beiden Gemeinden Ebersdorf und Frohnlach. Die Anrede lautete: "An den hochwohllöblichen Gemeinderat" und zum Schluß hieß es "Ihr untertänigster, ergebenster Marienverein".
Trotz allem ließen sich die Gemeinderäte aus Frohnlach und Ebersdorf nicht erweichen und lehnten den Antrag ab. Wenn man an die frierende Schwester denkt, sehr hartherzig !
Der Streit Marienverein Gemeinden war perfekt. Später hatte man dann doch noch ein Einsehen, und Ebersdorf gab 60 und Frohnlach 30 Mark Zuschuß.
Austrittswelle von Mitgliedern
Nach Erhöhung der Mitgliedsbeiträge auf 2 Mark verließen zahlreiche Mitglieder den Verein, so daß 1926 noch ein Mitgliederbestand von 215 zu verzeichnen war.
Lorenz Lindner, verdienstvoller Vorsitzender des Marienvereins von 1934-1962,
wird mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ausgezeichnet.
Einem Mann ist es in jener Zeit zu verdanken, daß der Verein zusammengehalten werden konnte, und das war Lorenz Lindner. Er war von 1916-1934 Kassier und von 19341962 Vorsitzender des Vereins. Er hat den Marienverein Ebersdorf mit geprägt.
Heute zählt der Marienverein Ebersdorf Frohnlach Großgarnstadt Kleingarnstadt Oberfüllbach Friesendorf 800 Mitglieder und steht auf gesunden Füßen.
1. Mitgliederbewegung
Der Mitgliederstand im Marienverein war schwankend und hing von der Wirtschaftslage in den ersten Nachkriegsjahren (Arbeitslosigkeit, Währungsreform und dergl.) ab. Ab 1950 war dann eine stetige Steigerung ersichtlich. Dies geschah hauptsächlich durch Werbung. Die Vorstandsdamen Marga Bonsack, Helma Remde und Emmy Popp waren laufend unterwegs, um neue Mitglieder zu werben.
1934 waren es dann wieder 334 Mitglieder. Das schlechteste Jahr war 1948, hier sank die Zahl auf 150 ab. 1960 wurde dann eine erste Traum- grenze von 500 Mitgliedern erreicht, und darauf war man mit Recht stolz. Durch intensive Werbung und durch den Zusammenschluß mit Großgarnstadt zählt der Verein heute stattliche 950 Mitglieder. Das große Ziel ist, zum 90jährigen Bestehen im Jahr 1996 die erneute Traumgrenze von 1000 zu erreichen.
Mitgliederversammlungen
Der Besuch der Mitgliederversammlungen war sehr unterschiedlich. 15 bis 150 Mitglieder, je nach anfallenden Themen, nahmen teil. Die Bekanntmachung einer Versammlung geschah durch den Gemeindediener mit der Ortsschelle. Heute wäre dies undenkbar, wir haben ja jetzt das ,Wochenblatt der Gemeinde".
In den 30er Jahren geschah dann der nationalsozialistische Eingriff in den Verein. Ab 1934 schlossen die Protokolle mit "Sieg Heil, oder Heil Hitler".
Die Marienvereine wurden als "Rote-Kreuz-Vereinigung", welche unter der Schirmherrschaft von Adolf Hitler standen, so quasi an die Wand gedrückt. 1934 gab es auch Gerüchte: Auflösung der Marienvereine, Ubernahme in die "NS-Frauenschaft" ? Soweit kam es zwar nicht, aber Protokolle des Marienvereins von 19341945 wurden nicht mehr geführt.
Neuanfang nach Ende des Zweiten Weltkrieges
Zaghaft begann das Wiederaufleben der Vereine. 1946 verzeichnete man erste Gespräche und Aktivitäten. Den Namen "Marienverein Ebersdorf- Frohnlach" gab es aber erst wieder 1949. Die Mitgliederzahl war ziemlich am Boden, und nur langsam sah man wieder Land.
Die Leute der ersten Stunde, die wieder Verantwortung übernahmen, waren:
1. Vorsitzender Lorenz Lindner, bereits seit 1934
Kassier Hauptlehrer Karl Schmidt
Schriftführer Hauptlehrer Eduard Göhring
Die Vorstandsmitglieder
aus Ebersdorf - Marga Bonsack, Helma Remde, Meta Klug, Emmi Popp;
aus Frohnlach - Pauline Steinbauer, Elsa Krämer, Marie Schillig, Ella Volk
aus Friesendorf - Ilse Friedrich
Hinzu kamen noch die Bürgermeister aus Ebersdorf, Frohnlach und Friesendorf.
Während Kassier und Schriftführer im Laufe der Zeit wechselten, hielt ein Mann durch, und das war Lorenz Lindner. Von 1915 bis 1934 Kassier und von 1934 bis 1962 1. Vorsitzender. Er machte alle Höhen und Tiefen des Marienvereins mit durch, lie0 sich auch in der Hitler-Zeit nicht ent- mutigen und hielt das Fähnchen aufrecht.
Jüngere Generation rückt nach
Wer waren nach dem Krieg die 1. Vorsitzenden ?
19341962 Lorenz Lindner
19621964 Frieda Martin
19641977 Marianne Ebermann
19781984 Erwin Friedrich
1985heute Jutta Höpp
Ab 1965 kamen dann auch neue Leute in den erweiterten Vorstand:
Neben den bewährten Damen Frieda Martin, Emmi Popp, Marga Bonsack, Marta Franzkowiak und Marianne Ebermann tauchen jetzt schon Alma Remde, Anni Klug, Gunda Friedrich, Erna Sack und Gerd Voß auf. Im Laufe der Jahre dann Rosemarie Hampel, Liselotte Knorr, Irmgard Voß, Marianne Vorndran, Jutta Höpp, Elfriede Seiler, Maritta Knorr, Hilde Liebermann, Gerda Greiner, Trude Borrmann, Erika Roß, Elfriede Zapf und Frau Pfarrer Häffner. Dabei übernahmen Alma Remde und Elfriede Seiler das Amt der 2. Vorsitzenden, Marianne Vorn- dran die Kassenführung und Willi Ehrlicher den Schriftführerposten, den nach dessen Tod Rosemarie Hampel übernahm.
Die meisten der Genannten sind heute noch dabei und haben 20 und 30 Jahre Vorstandstätigkeit geleistet.
Ehrenmitgliedschaft
In Anerkennung ihrer großen Verdienste wurden Lorenz Lindner zum Ehrenvorsitzenden und Frau Leutheuser zum Ehrenmitglied ernannt.
Er war der "Fels in der Brandung" des Marienvereins:
Lorenz Lindner, der hier für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet wird.
Gemeindeschwestern
Anfang der 30er Jahre war ein gro0er Schwesternwechsel zu verzeichnen. Von 19331937 waren nachstehende Schwestern im Einsatz: Schwester Emma, Martha, Minna, Anni und Erna. Dies änderte sich dann 1937, als Schwester Frieda Schröter zu uns kam. Sie war bei uns 15 Jahre lang bis 1952 tätig. Sie erledigte ihre Krankenbesuche meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad und war bei der Bevölkerung allseits beliebt. Von 19531968 war dann Schwester Elisabeth von Schultes bei uns tätig. Der Kreisgeschäftsführer sagte über Schwester Elisabeth: "Sie läßt sich nicht rufen, sie sucht von sich aus, wo es "Not tut". Ein großes Kompliment !
Mit Schwester Elisabeth wurden auch die Fortbewegungsmöglichkeiten geändert. Zuerst Fahrrad, dann Moped und schließ1ich "Goggo-Mobil" (Auto). Es war eine tägliche Gewohnheit, Schwester Elisabeth durch Ebersdorf-Frohnlach "düsen" zu sehen. Später wurde ein VW angeschafft. Das war aber nur dadurch möglich, weil es viele Sonder-Spenden gab.
1968 kam dann Schwester Almut Späth, ein jugendlicher Typ, und sie gewöhnte sich sehr schnell in der neuen Umgebung ein. Nachdem der Kreis der zu betreuenden Kranken immer größer wurde, stand ihr ab 1974 Pfleger Hansel zur Seite. Nach ihrem Wegzug nach Coburg ist Schwester Almut in Ebersdorf immer ein gern gesehener Gast und führt auch noch Senioren-Gymnastik durch.
Sie wurde von den Schwestern Maria, Sylvia und Elke abgelöst, die heute noch ihre verantwortungsvolle Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit in Ebersdorf verrichten.
Schwesternstation oftmals wegen Geldmangel in Gefahr
Die Schwesternstation bei uns lebte immer zwischen "Hoffen und Bangen". Grund war der Geldmangel. Urplötzlich wurden die Schwestern wegen Nichtaufbringung des Beitrages ins Mutterhaus nach Coburg zurückgerufen:
1928 Schwester Anni, 1934 Schwester Minna; 1962 und 1965 konnten Rückrufe gerade noch verhindert werden. Die Gemeinden stockten ihre Zuwendungen auf. Einmal mußten etwas betuchtere Mitglieder ein- greifen und spendeten spontan den fehlenden Betrag von 125, DM. Heute haben wir eine gut fundierte Sozialstation, die aus unserer Großgemeinde gar nicht mehr wegzudenken ist.
Kleiderkammer
Die 1990 aufgemachte Kleiderkammer mit einem Volumen eines kleinen Textilgeschäftes hatte bereits 1935 eine Vorgängerin. Damals wurde ein Wäschedepot eingerichtet. Die Mitglieder spendeten 6 Herrenunterhosen, 4 Matratzenschoner, 4 Bettbezüge, 8 Kissen, 6 Bettücher und 6 Hemden.
Die jetzige Kleiderkammer erfreut sich eines guten Zuspruchs und wird bis auf weiteres aufrechterhalten.
Für das neue Altenheim und hier besonders für die Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen setzt sich auch der Marienverein tatkräftig ein. Auf unserem Foto überreichen die Vor- standsdamen Alma Remde (rechts) und Marianne Vorndran (links) Bürgermeister Günter Seiler einen Scheck über 1700, DM aus dem Erlös eines Basars.
Geselligkeiten
Zur Aufbesserung der Finanzen wurden in den 30er Jahren Theaterabende und Tanzvergnügen abgehalten. Ab 1962 fanden dann Adventskaffees für die Mitglieder statt. Seit 1981 gibt es den Faschingsnachmittag unter Mitwirkung der Säraspo-Frohnlach. Die Akteure der Säraspo stellen sich freiwillig in den Dienst der Sache, und der volle Saal der Kultur- und Sporthalle in Frohnlach beweist, daß auch das ältere Semester sich noch närrisch anstecken läßt.
Basareinnahmen für das Kurzzeitpflegeheim
Als amtlich bekannt wurde, daß in Ebersdorf ein Altenheim mit einer Kurzzeitpflege errichtet wird, war man sich beim Marienverein einig, hier finanzielle Hilfe mit zu leisten. Der Erlös aus drei Basaren floß diesen Einrichtungen zu. Gestricktes, Gehäkeltes, Kaffee und Kuchen, alles von den Damen des Marienvereins selbst hergestellt, fand guten Absatz. Aber auch sonst sind die Damen des Vereins für vieles parat: Bewirtschaftungen beim Landfrauentag, bei Gemeindeveranstaltungen, Mithilfe beim Blutspenden usw. Überall sieht man den Stempel der Freiwilligkeit und Uneigennützigkeit aufgedruckt. Schließlich konnte der stattliche Betrag von 20000, DM an die Gemeinde überwiesen werden.
Ohne Sponsoren läuft es halt bei keinem Verein. Heute noch zahlen 35 Mitglieder und Sponsoren Sonderbeiträge an den Verein.
Kaspar Derks war das funfte Mitglied beim Marienverein des Pfarrspiels Großgarnstadt, der sich 1974 dem Ebersdorfer Verein anschloß.
Wie sah es in Großgarnstadt aus ?
Am 22.1.1900 wird in Gro0garnstadt ein Marien-Verein, der sich, Verein für Kranken- und Wohlfahrtspflege in den Landorten- und Landstädten des Herzogtums Coburg" nennt, ins Leben gerufen. Laut abgedruckter Mitglieds-Karte war Herr Kaspar Derks in Großgarnstadt Mitglied Nr. 5. Der Jahresbeitrag betrug 1 Mark.
In den 60er Jahren gab es bereits Gespräche wegen einer Fusion des Großgarnstadter mit dem Eberdorfer Marienverein. Dieser Plan zerschlug sich, die Gro0garnstadter zogen nicht richtig.
Erst 1974 griff Pfarrer Haeffner die Idee des Zusammenschlusses wieder auf, und es klappte diesmal auf Anhieb. Die Garnstadter wurden mit offenen Armen in Ebersdorf aufgenommen.
Änderung in der Finanzverwaltung
Obwohl das Jahresumsatzvolumen im Marienverein den stolzen Betrag von über 150000, DM (Beiträge, Sonderspenden und gro0e Zuschüsse der Gemeinde) erreichte, war es immer mit großen Schwierigkeiten ver- bunden, die anfallenden Ausgaben von Fahrzeugen, Hilfsmittel u. dergl. zu bestreiten. Deshalb schloß man sich, wie es andere Marienvereine schon vorher taten, in der Abwicklung der Finanzangelegenheiten dem Kreisverband an.
Am Anfang war ein Teil der Vorstandsdamen sehr skeptisch, man befürchtete, die Selbständigkeit des Marienvereins zu verlieren. Man tat den Schritt trotzdem und ist im Nachhinein froh darüber. Die Arbeit der Kassenbuchführung ist zwar nicht geringer geworden, die finanziellen Engpässe im Verein sind aber vom Tisch gewischt. Zwar muß die Hälfte des Beitrages an den Kreisverband überwiesen werden, dafür werden aber Schwesterngehälter, Beschaffung von Fahrzeugen und auch deren Unterhaltung durch den Kreisverband abgewickelt. Dem Marienverein ist es dadurch möglich, von der Hälfte der Beiträge, Sonderspenden und Erlöse aus sonstigen Aktivitäten (Basars usw.), Hilfsmittel (Betten, Badehilfen, Nachtstühle, Gehstützen u. dergl.) anzuschaffen und den Hilfs- und Pflegebedürftigen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Einrichtungen und Hilfsmittel, die gerne angenommen werden. Zum Abschlu0 meines Berichtes möchte ich erwähnen, daß der Marienverein heute in jeder Hinsicht auf gesunden Füßen steht und weiterhin seinem Wahlspruch aus dem Jahr 1900
" Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut "
treu bleibt.
Jubilarehrung beim Marienverein mit (v.l. ) den beiden 2. Vorsitzenden Elfriede Seiler und Alma Remde sowie der 1. Vorsitzenden Jutta Höpp (hinten 4. v.l.) und (v.r.) Bürgermeister Günter Seiler, Herrn Weiß vom BRK Coburg, Schatzmeisterin Marianne Vorndran und Pfarrer Gerhard Scharrer
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